Niederländische Agrarexporte 2018 betragen über 90 Mrd. Euro
Im Jahr 2018 wurden landwirtschaftliche Erzeugnisse im Wert von 90,3 Mrd. Euro exportiert. Das ist ein leichter Anstieg von 0,2 % gegenüber 2017 (90,1 Mrd. Euro). Die Niederlande sind nach den USA der zweitgrößte Agrarexporteur der Welt. Das ergab eine Studie von Wageningen Economic Research (WUR) und CBS im Auftrag des niederländischen Ministeriums für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität.
Die meisten niederländischen landwirtschaftlichen Erzeugnisse werden nach Deutschland (22,8 Mrd. Euro) und Belgien (10,2 Mrd. Euro) exportiert. Zusammen sorgen diese beiden Nachbarländer für 36 % aller niederländischen Agrarexporte, gefolgt von Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien.
Die größten Zunahmen niederländischer Agrarexporte in absoluten Zahlen verbuchten im Jahr 2018 Japan (+ 110 Mio. Euro), Marokko (+ 93 Mio. Euro), Polen (+ 86 Mio. Euro), Russland (+ 77 Mio. Euro) und China (+ 66 Mio. Euro).
Ministerin Carola Schouten: „Die Exportzahlen zeigen erneut, dass der niederländische Agrarsektor ein wichtiger Akteur in der Nahrungsmittelproduktion für eine wachsende Weltbevölkerung ist. Unser Know-how und unsere Innovationskraft wollen wir auch einsetzen, um die Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft zu realisieren. Das gibt Agrar-Innovationen in den Niederlanden neue Impulse, die unsere Stellung auf dem Weltmarkt weiter stärken. Außerdem ist es angesichts der globalen Herausforderungen in Zusammenhang mit einem steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln einerseits und unserer Verantwortung für Landschaft, Biodiversität und Klimawandel andererseits dringend erforderlich.“
Der Bericht führt an, dass die Agrarexporte im vergangenen Jahr 45 Mrd. Euro für die niederländische Wirtschaft eingebracht haben. Diese Zahl entspricht dem Exportwert unter Abzug des Importwerts der für die Produktion und den Export der Güter erforderlichen Güter und Dienstleistungen. Dabei handelte es sich vorwiegend um Produkte aus niederländischer Produktion (41,5 Mrd. Euro). Ein Teil davon (3,5 Mrd. Euro) waren Güter, die zuerst importiert wurden und die die Niederlande nach einer Teilverarbeitung wieder verlassen haben. Am meisten verdient das Land am Anbau von Zierpflanzen (6,0 Mrd. Euro), an Milcherzeugnissen und Eiern (4,7 Mrd. Euro), Fleisch (4,1 Mrd. Euro) und Gemüse (3,8 Mrd. Euro). Auch Zubereitungen von Getreide, Mehl und Milch, Getränke, Obst, lebende Tiere sowie Fisch und Meeresfrüchte brachten der niederländischen Wirtschaft Milliardenerträge ein.
Güter mit Landwirtschaftsbezug
Die Niederlande exportierten im vergangenen Jahr Güter mit Landwirtschaftsbezug im Wert von 9,2 Mrd. Euro. Darunter fallen beispielsweise Landmaschinen, Maschinen für die Lebensmittelindustrie, Gewächshausmaterial, Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel. Das ist ein Anstieg von 3,2 % gegenüber 2017. Auch hier sind die Nachbarländer Deutschland und Belgien die größten Abnehmer. Dieser Anstieg stammt komplett aus einer Exportzunahme von Erzeugnissen aus niederländischer Produktion.
Wissen und Innovation
Die jüngsten Daten aus dem Bereich Forschung und Entwicklung zeigen, dass Agrarbusiness-Betriebe im Jahr 2016 mehr Forschung und Produktentwicklung betrieben haben als im Jahr 2014. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Agrarbusiness sind sowohl in absoluten Zahlen als auch in ihrem Anteil an den gesamten technologischen Innovationsausgaben angestiegen. Während die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Betrieben mit mehr als zehn Mitarbeitern um fast 11 % zunahmen, betrug der Anstieg in den Agrarbusiness-Betrieben ungefähr 19 % (von 728 Mio. Euro auf 864 Mio. Euro).
Kreislaufwirtschaft
Ministerin Schouten hat im vergangenen Jahr ihr Strategiepapier für eine Kreislaufwirtschaft vorgelegt. Dieses Strategiepapier wird die Ministerin in den kommenden Tagen auch auf der Grünen Woche, der jährlichen großen internationalen Agrarmesse in Berlin, erläutern. WUR und CBS haben in diesem Zusammenhang drei Szenarien für das Schließen des Futter-Dünger-Kreislaufs auf globaler, europäischer und nationaler Ebene erarbeitet. Anschließend schätzten sie als ersten Entwurf einer möglichen Kreislaufwirtschaft die Folgen dieser Szenarien für die niederländischen Import- und Exportströme ein. Auf globaler Ebene gilt, dass mit dem Düngerexport die Mineralstoffbilanz im Rahmen der derzeitigen Normen bleiben kann und der Sektor die Produktion, den Wertzuwachs und die Exportleistungen von heute aufrecht erhalten kann.